Resilienz - was ist das eigentlich?

Resilienz ist, grob gesagt, psychische Alltagstauglichkeit und kann als Rettungsanker dienen in einer sich permanent verändernden, von Komplexität, Tempo und Unsicherheit geprägten Welt. Definiert wird sie als psychische Widerstandsfähigkeit, die die Möglichkeit bietet, Krisen zu bewältigen. Sie schafft Handlungs- und Gestaltungsspielräume für Einzelne und für Kollektive. Darum ist Resilienz auch im Berufsleben wichtig. Doch wie kommt man dahin? Erst einmal muss man akzeptieren, nicht alle Probleme lösen zu können, dass Ressourcen begrenzt sind und Gefühle auch in der Arbeitswelt eine große Rolle spielen. Die Einsicht, dass der Mensch sinnvoll mit seinen Kräften umgehen sollte, ist kein Grund für ständiges Klagen und Abgleiten in Worst-Case-Szenarien. Vielmehr sollte der Einzelne oder auch das Kollektiv den Fokus stets auf die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten richten, vorhandene Spielräume erkennen und nutzen. Im Kollektiv sollte jeder Verantwortung für die gemeinsam zu lösenden Aufgaben übernehmen und nicht nur auf den Leiter schauen. Andererseits ist jeder Leiter gut beraten, Aufgaben und Verantwortung wohldurchdacht zu delegieren. Wichtig ist es auch, gut ins unternehmensweite Netzwerk eingebunden zu sein, Bündnispartner zu suchen und zu gewinnen sowie Beziehungen aufzubauen, die Unterstützung leisten können. Dabei ist es sinnvoll, den Schwerpunkt des Denkens und Handelns auf Problemlösung zu richteten, nicht auf die Suche nach Schuldigen, denn die Handlungsweise sowohl des Einzelnen als auch des Teams muss zukunftsorientiert, planvoll, durchdacht und kraftvoll sein.
Ergo: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ (Erich Kästner). In diesem Sinne!
Peter Böhm